Wettkampf
Wettkampf
Wettkämpfe sind stets ein guter Gradmesser, um die Entwicklung von Talenten zu beurteilen. In einem Aufgabenspiel wie Golf zeigt sich in Wettkämpfen inwieweit der Athlet eine selbständige, spielfähige Spielerpersönlichkeit ist. Grundsätzlich werden Wettkämpfe nicht alleinstehend betrachtet, sondern sind Teil einer längerfristigen Entwicklungsplanung. Stets gilt aber, dass ein Wettkampf begründet auf bestimmte Ziele einzahlt, geplant, organisiert und betreut wird und anhand der Analyse einer ständigen Dokumentation das Ableiten von Maßnahmen der Trainings- und Wettkampfplanung ermöglicht. Ein Wettkampf ist immer zweckgebunden und wird als Erfahrungs-, Trainings-, oder Zielwettkämpfe einkategorisiert.
Begründung:
Jeder Wettkampf ist durch beabsichtigte Entwicklungsschritte zu begründen. Ein Entwicklungsplan ordnet die jeweiligen Entwicklungsschritte nach lang-, mittel & kurzfristigen. Hieraus ergibt sich eine Abfolge zur Verbesserung von Fähigkeiten & Fertigkeiten durch gestellte Aufgaben (SMART). Diese Aufgaben sind an der Spielanlage des Athleten und dem daraus resultierenden Spielsystem orientiert, denn die „DNA des Spielers“ führt! Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Erfahrungswettkämpfen (Kennenlernen), Trainingswettkämpfen (Lernen), Zielwettkämpfen (Performen) und Zielstellungen. Gleichzeitig definieren wir Handlungs- & Ergebnisziele. Entscheidend ist für die gewünschte Aufgabenstellung die Auswahl des passenden Wettkampfes, welcher sich anhand von Spielort, Turnierformat, Qualität des Teilnehmerfeldes etc. bemisst. Neben der übergeordneten, langfristigen Entwicklung können auch kurzfristigere, sportliche Ziele wie Turniererfolge, Kadernominierung, Teamnominierung und Ranglistenpositionen als Begründung berücksichtigt werden.
Planung:
Jeder Wettkampf wird ausgewählt nach den zu erreichenden Entwicklungsschritten. Die Planung folgt den Prinzipien der langfristigen Athletenentwicklung und berücksichtigt zusätzlich die Zeitfenster für Kompetenzentwicklung der Athleten (Alter/Entwicklungsstand…). Eine langfristige Wettkampfplanung bezieht sich auf 3-8 Jahre, eine mittelfristige Wettkampfplanung hat einen Horizont von 1-3 Jahre und die übliche Jahreswettkampfplanung von einem Jahr, ist die kurzfristige Planung. Eine Jahresplanung balanciert Trainings-, Wettkampfs-, und Regenerationsphasen. Wettkämpfe werden entsprechend ihrem Teilnehmerfeld, ihrer Wettkampfform, dem Golfplatz, den sportlichen Zielen, etc. in einem sinnhaften Spannungsbogen kombiniert. Je nach Entwicklung und Erreichung von Teilzielen, gilt es diese Planungen unterjährig anzupassen, wobei die Grundjahresplanung zumeist zwei alternative Planungen berücksichtigt (comitted case/good case). Athlet und Trainer einigen sich verbindlich auf die Jahreswettkampfplanung im Bewusstsein der damit verbundenen Aufgabenstellungen und beabsichtigten Entwicklungsschritte.
Umsetzung:
Jeder Wettkampf bedarf einer sorgfältigen Organisation. Vor einem Wettkampf sind die Aufgaben zu definieren. Organisatorisch sind alle turnier- & reiserelevanten Tätigkeiten festzulegen, zuzuordnen und zu erfüllen – z.B. Turnieranmeldung, Hotelreservierung etc.. Für den Wettkampf zeichnet in erster Linie der Athlet verantwortlich, der die definierten Aufgaben eigenständig vorbereitet, bestmöglich erfüllt und dokumentiert. Je nach Alter & Entwicklungsstand gilt es die Betreuung vor Ort durch Trainer, Eltern oder Dritte sicherzustellen. Zur Dokumentation von Wettkämpfen werden z.B. „Rundenanalyse-Tools“ vom Spieler genutzt, um sich selbst und dem Trainer eine ehrliche Selbsteinschätzung des Erreichungsgrades der Aufgabenstellung, sowie persönliche Eindrücke zu ermöglichen. Entscheidend bei der Umsetzung ist das klare Verständnis der Aufgaben, die, je nach Turnierkategorie (E/T/Z), z.B. keinerlei Ergebnisziele beinhalten können, sondern ausschließlich Entwicklungsziele.
Analyse:
Ein Wettkampf ist erst abgeschlossen, wenn eine Beurteilung des Erfüllungsgrades der gestellten Aufgaben mittels Spielanalyse vorgenommen wurde. Hier ist der Schlüssel zum Erfolg: Selbstreflektion & ehrlich zu sich selbst zu sein. Dem Athlet obliegt die Bewertung eines Wettkampfes anhand der vom Coach gestellten Aufgaben. Im Anschluss daran zieht der Trainer seine Rückschlüsse aus der Analyse. Beides hat zeitnah nach dem Wettkampf zu erfolgen und muss stets durchgeführt werden. Nach dem Prinzip des good-, better-, how-Prinzips werden aus dem Wettkampf und der entsprechenden Analyse Trainingsanpassungen und Anpassungen, für die Wettkampfplanung vorgenommen.